Kidagakasch aus der Zeitmaschine
Eine Cut-Up Geschichte von „Abenteuer Schreiben“
Filmona Mulugeta (12): Das Jahr 2030 ist wohl anders, als ihr
erwartet. Von wegen Aufstand der Alten. Endlich gibt es mehr Nachwuchs,
nicht nur bei den Menschen. Denn viele Tiere, die fast ausgerottet
schienen, haben sich um 1000mal vervielfältigt. Aber jetzt
zur Menschheit, was stellt die denn so an.
Felix Jeglinger (10) Die Mutter der Zukunft.
Sie backt jeden Tag mindestens zwei Kuchen. Der Lieblingskuchen
des jeweiligen Kindes muss auf jeden Fall dabei sein. Sie engagiert
sich für den Frauenfussball und spielt in der Deutschen Nationalmannschaft.
Zu Hause macht sie die Hausaufgaben für jedes Kind. Und sie
fragt jeden
ab, bevor er/sie ins Bett geht.
Und für die Note 1 bekommt man 15 € und für die
6 sogar 1€. Ist das
nicht verrückt ???
Noemi Platania (9) Der Vater der Zukunft:
Arbeiten braucht er nicht mehr. Seine einzige Arbeit ist mit den
Kindern zu spielen.
Das Geld kommt einfach durch den Briefkasten geflogen. Gestresst
ist er dann sicher nicht!
Romina Junker (12) Eines Tages landete
etwas im Garten der Zwillinge Till und Ilka. Die Kinder waren
allein und dachten sich: Vielleicht ist das die Geburtstags-überraschung,
die Mama und Papa vorbereiten wollten?! Sie liefen hinaus und
betrachteten das Ding: Ein silbernes Ei, so groß wie ein
13- jähriges Kind. Es sah aufgrund der vielen Knöpfe
aus wie die Playstation 2, die Till sich wünschte. Da öffnete
sich eine Tür und heraus kam ein Mädchen in seltsamen,
silbernen Klamotten und einem goldenen Glanz in den Haaren und
den Augen. Sie sprach die Kinder an und fragte: „Bin ich
hier im Jahr 5600?“ Die Kinder antworteten:“ Nein,
im Jahr 2007!“ „Mist, ich hätte doch lernen sollen,
wie man die Zeitmaschine benutzt! Jetzt bin ich wieder in der
Vergangenheit statt in der Zukunft gelandet! Na, wenn ich schon
mal hier bin, dann bleibe ich auch mal eine Weile!“ Die
Zwillinge waren leicht verwundert und fragten:“ Wer bist
du? Wir sind Till und Ilka!“ „ Ich heiße Kidagakasch.“
Till wiederholte: „ Ki… Kidagaschnagar… Ach,
hast du nicht irgendeinen Spitznamen?“ Das Mädchen
lächelte und sagte:“ Kida!“ Die Kinder fragten:“
Wo kommst du her?“ Kida sagte: Ich komme aus dem Jahr 2030,
und bin mit meiner Zeitmaschine unterwegs ins Jahr 5600. Nur verfahre
ich mich dauernd!“ „Wow, aus dem Jahr 2030! Bitte,
erzähl uns etwas über deine Zeit! Zum Beispiel über
eure Autos!“ „ Na gut!“ sagte Kida, und begann
zu erzählen:
Felix Jeglinger (10) Die Kinder der Zukunft: Stressig werden sie
sein. Jeden Tag einen anderen Termin. Da kann es mal sein, dass
die Kinder zu sportlich werden.
2x die Woche Handball 2x Fussball und 1x Basketballtraining. Und
dazu noch die Saisonspiele. Samstagmittags Fussball, Samstagabends
Basketball und Sonntagmorgens Handball. Das ist natürlich
viel zu viel. Gerademal für die Hausaufgaben von der Schule
bleibt noch Zeit. Aber es ist nicht so üblich, dass die
Kinder so lange wie heute in die Schule gehen. Da dauert eine
Schulstunde fünf Minuten und die gesamte Schule vierzig Minuten.
Pausen gibt es dafür keine. Der Hin- und Rückweg sind
eine einfache Sache. Jeder hat an seiner Hose ein Display,
einen Knopf und Zahlen und Buchstaben. Da kann jeder eingeben
wohin er möchte und er ist sofort da. Die Hausaufgaben können
dann fix gemacht werden und man hat noch Zeit etwas besseres zu
machen. Filme gucken haut auch noch hin. Die Jugend interessiert
hauptsächlich die Science Fiction die erneuert ist. An den
Computer geht jedes Kind jeden Nachmittag. Ach ja und Klassenarbeiten
gibt es auch nie. Und es gibt auch nur neun Klassen auf dem Gymnasium
und zwei Klassen auf der Grundschule. Die Kinder der Zukunft sitzen
übrigens jeweils
zwei Stunden pro Tag vor einem Bildschirm. Reiner Luxus !!!!
Felix Jeglinger (10) Die Familie der Zukunft:
Es spielt das Jahr 2052. Die Familie besteht aus acht Kindern
und den dazu üblichen Eltern. Sie sind sehr gut in den Jahren
verteilt. 2048, ist das letzte Kind zur Welt gekommen. Es ist
logischerweise vier Jahre alt. Das Älteste ist dreizehn Jahre.
Insgesamt ist es eine sehr aggressive Familie. Sieben davon sind
Jungen
und die zwölfjährige Klara versucht den Streit der Jungen
immer wieder
zu schlichten. Sie alle zusammen haben fünf Fernsehgeräte
und drei
Computer. Für jedes Kind ein Gerät. Die drei Ältesten
haben einen Computer. Mit dem können sie schreiben und bei
Excel rechnen. Das Haus der Familie ist so
wie ein Luxushotel. Das Haus hat dreißig Zimmer und zehn
Haushälterinnen. Jeder hat zwei Zimmer und es gibt zwei Spielräume
mit Kicker, Dart etc.
Romina Junker (12) Ausgestorbene Tierarten
werden nachgezüchtet und die Zucht bestehender Tierarten,
wie Hunde und Katzen, ist verboten. Im Ganzen ist das Töten
von Tieren verboten, das dürfen nur noch Förster und
Tierärzte. Die Menschen essen Tofu statt Fleisch. Vom Förster
getötete Tiere werden zu Tierfutter verarbeitet. Der Beruf
Metzger ist ausgestorben, dafür gibt es den des Tofu-Fabrikanten.
Viele Berufe sind ausgestorben: Jokey, denn es gibt keine Pferderennen
mehr. Züchter, denn die Überzüchtung schadet den
Tieren. Bäcker, das Backen erledigen jetzt Maschinen. Verkehrspolizist,
weil die Systeme alles erledigen und viele mehr.
Unsere Häuser sind transportierbar, so können wir jeder
Zeit umziehen. Für Behinderungen jeder Art gibt es Operationen.
Es gibt keine blinden oder gelähmten Menschen mehr.
Filmona Mulugeta (12): Jetzt zur Freizeit:
Noch immer das gefragte Wort der Kinder. Wir können ins Kino
gehen und sogar in den Film schlüpfen. Nachdem man sich einen
Film anschaut, schlüpft man in die Leinwand, die keine ist,
sondern eine Mauer aus Schallwellen. Wenn man Glück hat,
kommt man rechtzeitig zurück. Wenn nicht, wird man von Rettungsmännern,
die im Kino angestellt sind, gerettet. Immer ein großer
Akt. Aber schon der total normale Alltagswahnsinn.
Romina Junker (12) Kida schaute auf ihr
Handgelenk. Dort befand sich ein blinkendes Band, was wohl eine
Uhr war. „So, ich muss wieder los!“ erklärte
sie.
„ Tschüß, Kida!“
Bald war die Zeitmaschine wieder verschwunden, und Till und Ilka
wussten, dass dieser Besuch das tollste Geburtstagsgeschenk war,
das sie jemals bekommen hatten, und das sie diese Begegnung nie
vergessen würden!
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